Jeder macht sich Gedanken zur vor allem erst einmal eigenen Sicherheit und damit in direkter Folge auch zur Sicherheit der Gesellschaft und Stabilität des politischen, juristischen, wirtschalftlichen (usw.) Systems.
Schnell wird dann klar, daß man selber sehr wahrscheinlich nur ein lebenswertes Leben führen kann, es den anderen in der Gesellschaft ähnlich gut (- hoffentlich gut) ergeht, wie einem selbst. – Zumindest denjenigen innerhalb der nächsten schwer verteidigten Grenzen, die wiederum unsere Freiheit und Wirtschaft stark begrenzen. Dach über dem Kopf, etwas zu essen und gesellschaftliche Kontakte, sind ein Minimum, aber gerade letzteres erfordert auch oftmals ein gewisses Mindestmaß an „Wohlstand“.
Wenn man also auf Dauer in Frieden leben kann, befindet man sich wahrscheinlich in einer Konsensgesellschaft – oder zumindest einer Kompromissgesellschaft. Die Konsensgesellschaft verteidigt den Rechtsstaat/das friedenserhaltende System aus ureigenstem Interesse. Es muss gesagt werden, daß es natürlich immer auch Andersdenkende und -Handelnde in der Konsensgesellschaft gibt und eben auch geben muss, denn Sie demonstrieren letztlich das Recht auf Freiheit eines jeden, aber diese sind ja per Definition der Konsensgesellschaft signifikant in der Minderheit.
Viele Dinge, Gleichgewichte, Verteilungen müssen gewahrt werden, damit die Einigkeit über den Konsens gewahrt bleibt. Materielle Vergleichbarkeit wurde schon erwähnt, aber essentiell ist auch das Verständnis oder zumindest ein Verstehen obiger Zusammenhänge. Dazu bedarf es der Bildung für alle.
Die Geschichte hat uns gelehrt, daß der Versuch absoluter Gleichschaltung kein selbsttragendes System hervorbringt. Daher denke ich: Leistung muss sich lohnen und Lohn ist der Antrieb.
Leider ist die Spanne der Gehälter in der Gesellschaft aber nicht identisch mit der möglichen Leistunsspanne von Menschen. Das kann so sein, aber viele der wenigen extrem Überbezahlten erscheinen oftmals im Nachhinein doch als „Griff ins Klo“ für die arbeitgebenen und lohnzahlenden Firmen und zudem ist der gesellschaftliche Nutzen relativ zum steigenden Gehalt abnehmend bzw. entsteht der Nutzen in anderen Gesellschaften („Steuerparadisen“). Ähnlich geht es an der unteren Einkommensgrenze zu. – Auch hier mag das Risiko des geringeren gesellschaftlichen Nutzens mit der gestiegenen Wahrscheinlichkeit für kriminelle Auffälligkeit einhergehen.
Aber zurück zu den extrem hohen Gehältern: Auch hohe Gehälter werden besteuert zu einem wahlkampfpolitischen Höchstsatz und damit könnte man sagen „basta“. Aber leider ist es für viele mit mehr Geld, mehr Zeit und mehr Bildung möglich durch eigenes oder kaufbares Wissen anderer, die Details, Nischen oder gar Schlupflöcher der Steuergesetzgebung zu kennen und zu nutzen oder große Hürden zu „umgehen“. – Das gilt für Personen wie auch Firmen.
Naheliegend – aus gesellschaftspolitischen wie auch finanzpolitischen Gründen – ist es sinnvoll, alle so zu beteiligen, wie es der Konsens-Wille eigentlich gedacht hat. Der leichteste Weg scheint eine deutliche Vereinfachung des Abgabensystems zu sein, um Schlupflöcher zu schliessen, Überpüfbarkeit zu installieren und rechtlich Klarheit Applaus von der Mehrheit der Steuerzahler zu erneten. Das ist wahrlich keine neue Erkenntnis: z.B. hat ein aktueller wieder nachrichtenpräsenter prominenter „Politikzombie“ mit der „Steuererklärung auf dem Bierdeckel“ einst in seinem Vorleben die Medien damit beherrscht.
Hier kommt hier jetzt nicht die alles revolutionierende „Weltformel“, sondern das erste Puzzlestück, der erste Vorschlag, der zusammen mit vielen weiteren (m)einen Reformansatz liefern könnte.
Die erste Idee nenne ich „duales Konto“ und entstammt einer ziemlich losgelösten Überlegung zur Gerechtigkeit des Ehegattensplittings. – Also einer Überlegung mit der sich wohl die meisten Familien, Paare Partnerschaften und sicher auch Singles auseinandergesetzt haben. Dies ist ein typisch deutsches Thema, da z. B. in anderen europäischen Ländern ein Konstrukt in dieser Form nicht existiert. Aber es bedarf ja auch gerne eines Mißstandes, um Lösung zu finden … weiter geht es im folgendem Artikel.